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Spartransformator

Ein Spartransformator unterscheidet sich von anderen Transformatoren dadurch, daß Primär- und Sekundärseite nicht galvanisch getrennt sind.

Beide Spannungen werden an einer Wicklung angelegt bzw. abgegriffen. Ein Anschluß am Ende jeder Wicklung ist für beide Seiten gemeinsam. Ein zweiter Anschluß befindet sich irgendwo zwischen Anfang und Ende der Wicklung. Der dritte Anschluß am anderen Ende der Wicklung kann ebenso wie der zweite entweder der Primär- oder der Sekundärseite zugeordnet werden, je nachdem ob die Spannung hoch oder runter transformiert werden soll.
Durch diese Bauweise spart man die Isolation zwischen Primär- und Sekundärseite.

Die beiden Seiten sind also sowohl elektrisch als auch magnetisch verkoppelt. Das bedeutet, daß sie sich wie ein induktiver Spannungsteiler verhalten, was nach der Spannungserzeugungsformel nicht im Wiederspruch zur magnetischen Verbindung der beiden Wicklungen steht.

Im Unterschied zu einem Spannungsteiler aus zwei Induktivitäten, die nicht magnetisch verbunden sind, kann mit dieser Schaltung eine Eingangspannung auch "aufwärts" geteilt werden.
D.h. man legt an einer Teilwicklung eine Eingangspannung an und entnimmt der Gesamtwicklung eine größere Ausgangsspannung.

Am besten verhält sich ein solcher Transformator wenn primäre und sekundäre Bemessungsspannung dicht beieinander liegen, weil dann das geringste Streufeld ensteht, und weil ein Großteil des Stroms direkt durch den kleineren der beiden Wicklungsabschnitte auf die Sekundärseite fließt.

Bezüglich der vorgegebenen Stromstärke wird der Spartransformator oft so ausgelegt, daß verschiedene Leiterquerschnitte gewählt werden, von denen einer für den Bemessungstrom der Oberspannungsseite ausgelegt ist, und der andere für die Differenz aus dem Bemessungstrom der Unterspannungsseite und dem der Oberspannungsseite.

Daher werden z.B. wenn das Übersetzungsverhältnis nahe bei 1 liegt, verschiedene Leiterquerschnitte miteinander verlötet.

Anwendungsgebiete des S. sind z.B. das Anlassen von großen Asynchronmotoren, die dann durch die reduzierte Eingangspannung einen viel geringeren Einschaltstrom brauchen. Haben sie eine gewisse Drehzahl erreicht, wird von der reduzierten Spannung am Ausgang des S. auf die volle Spannung umgeschaltet.

Allgemein sind Spartransformatoren gut geeignet, wenn es um das Verstellen einer Spannung ohne großen Energieverlust geht.