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Streufeld

Das Streufeld ist der Anteil des magnetischen Flusses, der an dem von dem Konstrukteur einer elektrischen Maschine vorgegebenen Weg vorbei, durch die Luft oder andere Maschinenteile fließt. Weil der magnetische Widerstand des verwendeten Werkstoffs nicht beliebig klein sein kann und und auch die Umgebungsluft eine Permeabilität µ0 hat läßt sich ein gewisses Streufeld nie ganz vermeiden.

In einem gewissen Zusammenhang ist das Streufeld beim Transformatorenbau jedoch nützlich, weil es den Effekt einer in Reihe geschalteten Induktivität ohne zusätzliche Bauteile erzielt. Dadurch läßt sich der Kurzschlußstrom und der Einschaltstrom begrenzen, was zu einer Eigensicherheit des Trafos durch die entsprechende Kurzschlußfestigkeit führen kann.

Gemäß Ersatzschaltbild muß man das Streufeld in zwei Anteile aufteilen:

Einen belastungsabhängigen Teil, der durch die Streuinduktivitäten verursacht wird. Und einen Anteil, der aus dem magnetischen Hauptfluß ensteht, wenn dieser an den Ecken des Kerns ausbricht.

Den Umfang dieses Anteils kann man nicht von außen durch Meßwerte an den elektrischen Anschlüssen ermitteln. Man müsste mit einem B - Feld-Sensor Messungen des Magnetfeldes in der Nähe des Kerns durchführen.

Oft bezieht man sich mit dem Begriff "Streufeld" nur auf den lastabhängigen Teil, weil der Streufluß der Hauptinduktivität schon bei geringer Belastung des Transformators viel kleiner ist.

Außerdem deutet der Name "Streuinduktivität" schon an, daß der Streufluß, der magnetische Fluß ist, der zur Streuinduktivität gehört.

Problematisch wird das Streufeld z.B. dann, wenn es Wirbelströme in das Gehäuse des Transformators induziert und dort ohmsche Verluste erzeugt.

Außerdem steigt durch einen größeres Streufeld infolge eines hohen magnetischen Widerstands des Kerns der Leerlaufstrom an und der Wirkungsgrad des Transformators nimmt ab, wenn die Feldlinien des Streufelds, wo sie aus dem Kern ausbrechen, nicht in der Vorzugsrichtung des magnetischen Werkstoffs liegen.

Meistens ist die Aufgabe also das Belastungsabhängige Streufeld richtig zu dosieren und auf den richtigen Wegen zu leiten (z.B. im Streukanal zwischen Primär- und Sekundärwicklung) und das Streufeld, das durch die Hauptinduktivität erzeugt wird, so gering wie möglich zu halten.